Hebeanlagen sind automatisch arbeitende Anlagen, die das Abwasser, das unter der sogenannten Rückstauebene anfällt, rückstausicher ableiten oder Abwässer auf ein höherliegendes Niveau pumpen. Eine Hebeanlage ist erforderlich, wenn das Abwasser nicht mit Gefälle abgeleitet werden kann oder auch, wenn Niederschlagswasser, das unter der Rückstauebene anfällt, nicht versichern kann.
Bisher wurden Hebeanlagen für die Entsorgung von unter dem Kanalniveau anfallendem Abwasser überwiegend in Gebäuden installiert. Mittlerweile werden hier auch ganz neue Wege beschritten. Um mehr Nutzfläche im Keller zu gewinnen und den Wohnkomfort durch fehlende Pumpengeräusche zu erhöhen, wird ein Hausanschluss-Schacht, in dem die Hebeanlage untergebracht ist, vor dem Gebäude installiert. In den verschiedenen Pumpstationen können je nach Anforderung Pumpen für fäkalienfreies oder fäkalienhaltiges Abwasser in Einzel- und Doppelanlagen montiert werden.
Die Abwasserhebeanlage wird am tiefsten Punkt im Keller entweder frei oder in einer Grube aufgebaut bzw. in einem Schacht (Pumpensumpf) untergebracht. Die Anlage muss über eine Rückstauschleife (mindestens 300 mm) über die Rückstauebene entwässern. Hiermit wird ein Schutz gegen Rückstau erreicht. Bei Rückstau wird auch Abwasser in die öffentliche Kanalisation gepumpt und die Hausentwässerung bleibt voll betriebsfähig. Eine Handpumpe ermöglicht bei einem Stromausfall die Entsorgung. Bei großen Anlagen mit einer parallel geschalteten Zweitpumpe übernimmt diese den Betrieb bei einem Ausfall der Erstpumpe.
Entwässerungsgegenstände oberhalb der Rückstauebene dürfen nicht über eine Hebeanlage entwässert werden.